Die Story startet, als Codo festlegt mit seinen Leuten von nun an als Menschen zu leben. Also dürfen Kiki, Gobi und Kalahari auf die selbe Schule gehen die schon die älteren Junior Guardians besuchen durften, die Militärakademie Sandstorm, die jener Militärmacht gehört, die noch später in der Geschichte starke Präsenz haben wird und die gerade von einer Insel auf große Flugzeugträger umgezogen ist.
Somit startet die Story mit Kiki, Gobi und Kalahari, die durch Kiki in ein etwas größeres Abenteuer verwickelt werden, da sich Adrya von Codo getrennt hat. Während Adrya irgendwo schmollt, weil ihr Lebensgefährte nicht die magische Kraft aufbringen kann, seine Partnerin dauerhaft vom Pferd zum Menschen zu machen (nur zur Erinnerung, er gondelte ewigst lang als Pferd durch meine Stories), ist Codo tief in Trauer und Arbeit versunken. Kiki indes findet den Zustand unhaltbar und möchte ihre Eltern unbedingt wieder zusammenbringen. (Den anderen Kindern von Codo ist das nicht ganz so wichtig, denn sie haben alle unterschiedliche Mütter, nur Kiki ist Adryas Tochter)
Also starten wir mit Kikis erstem Schultag
Nachdem Kiki ein recht soziales junges Mädchen ist, hats auch nicht lange gedauert, bis sie sich eine der außerschulischen Aktivitäten ausgesucht hat. Die Schule bietet diese an, um den Kindern auch außerhalb der Schule etwas zu bieten und den Zusammenhalt der Kinder zu fördern.
Kiki hat sich für den Marine Club entschieden. Ein Club, der auf alles nautische ausgelegt ist.
Kikis Clubkameraden sind:
von links nach rechts, hintere Reihe:
Costar und sein Cousin Doyle, Nefera, Chefin des Clubs, Lukas, Pads kleiner Bruder (Pad ist nicht im Bild)
von links nach rechts, vordere Reihe:
Taichi, Robin und der rothaarige ist Nico, genannt Mecki
Seit Kiki in den Marine Club aufgenommen wurde, ist es an der Zeit, etwas zu lernen. All die wichtigen Dinge, die man wissen muss, wenn man auf See ist. Sie hat auch einige nette Privatlehrer – Robin und Tai geben ihr jeden Tag Privatunterricht, bis sie bereit ist, mit dem Rest des Clubs auf Tour zu gehen.
Es ist eine Ehre für Kiki und sie genießt diese kleinen Lektionen, aber sie hat niemandem von dem Plan erzählt, sich ein Boot zu besorgen und ihre Mutter zu suchen.
Dafür muss sie wissen, wie man ein Boot segelt – allein.
Während Tai kein zweites Mal darüber nachdenkt, ist Robin durch ihre Worte gewarnt. Und so fragt er nach: „Warum willst du alleine segeln, wenn du ein Team um dich herum hast, das dir hilft?“
Nachdem sie Kiki zwei Wochen lang unterrichtet und gesehen hatten, dass sie zum Team gehörte, aber auch manchmal im Bootshaus herumschlich, war das Team sicher dass Kiki ein Geheimnis hatte. Also stellten sich Nico und Nefera Kiki in den Weg, als sie sich wieder zu den Booten schleichen wollte, und hielten sie auf. Während Nico erklärte, dass sie von ihren heimlichen Touren zu den Booten wüssten, dass sie dort in aller Stille alle möglichen Bücher lese, Bücher über Segeln, Geschichten über Abenteuer auf dem Meer und ähnliches, und dass sie wüssten, dass sie etwas verberge, war Nefera weniger höflich. Sie fauchte Kiki an: „Wenn du Teil unseres Teams werden willst, denk daran: In Teams gibt es keine Geheimnisse. Team bedeutet, dass wir zusammenhalten und unsere Probleme gemeinsam lösen. Also erzähl uns was Sache ist, oder verschwinde!“
Während sich Kiki in der Schule einlebt, hat ihre jüngere Schwester eher Probleme damit.
Entgegen Khalis Erwartung hat ihr Zwillingsbruder Gobi sehr schnell neue Freunde gefunden. Und so steht Khali alleine da und kann nur zuschauen wie Gobi mit seinen neuen Freunden in die Mittagspause verschwindet.
Während die Kinder sich an die neue Schule gewöhnen trudeln für das Security unternehmen wieder neue Aufträge ein. unter anderem die Überwachung einer Demonstration. Doch das läuft nicht so wie erwartet…
Ein Tag wie jeder andere. Eine weitere Demonstration, für die sie als Sicherheitskräfte gebucht wurden. Zwei Pferde, 5 Securities als Sicherheit für die Leute und zur Unterstützung der Polizei. Ein leichter Job. Zumindest dachten sie das.
Was hatten sie sich geirrt. Alle von ihnen.
Das war’s, dachte Belenue, als die Stute anfing, zu steigen und die Leute schreiend und so schnell sie konnten davonliefen.
Seine Augen wurden groß, als er sah, dass der Feind weitere dieser magischen Lichtkugeln hatte, die er auf Bakal schoss, der unglaublich schnell darin gewesen war ihn und die Stute zu schützen
Wer war dieser Kerl vor ihnen und warum griff er die Guardians an? Das würden sie so schnell nicht erfahren, war sich Belenue sicher, als er versuchte, die Stute zu beruhigen und den Feind anschaute. Dieses ruhige Lächeln sagte ihm, dass der junge Mann, der sie angegriffen hatte, und sein Chef noch länger ein Geheimnis bleiben würden.
Aber das war im Moment nicht seine Sache. Es war seine Aufgabe, die Menschen in der Umgebung zu schützen. Er begann, sich in der laufenden Menge umzusehen. Gab es noch mehr Leute in dieser unbekannten Uniform oder war er allein?
Die Erwachsenen schlagen sich noch damit herum wer sie angegriffen hat, doch Kiki interessiert das erstmal wenig. Sie hat ganz andere Dinge im Kopf…
Nefara wollte nicht zulassen, dass Kiki wieder unter dem Radar verschwand, also rief sie die Teamkollegen, mit denen Kiki die meiste Zeit verbrachte und denen sie zu vertrauen schien, und brachte sie in einen Raum, den andere normalerweise nicht betraten. Dann wartete sie darauf, dass Kiki ihre Geschichte erzählte.
Als Kiki fertig war, begann eine Art Diskussion. Während Nefera, Nico und Taichi nicht verstehen konnten, warum Kiki dieses Geheimnis für sich behielt, war Robin auf ihrer Seite. „Willst du etwa auf dem Meer verloren gehen? Du bist noch nicht so weit, allein zu segeln! Noch nicht“, meinte Nico, der sich Sorgen um Kiki machte, während Nefera wieder einmal sehr direkt war. „Was dachtest du denn, was passiert wäre, wenn du allein gefahren wärst? Du würdest deine Mama finden und dann zurückkommen, um ein fröhliches Familientreffen zu feiern?“ „Ich bin …“ begann Kiki. „Na ja, weißt du, ich wollte dich nur aus Schwierigkeiten heraushalten! Du …“ Tai brachte sie wütend zum Schweigen. „Uns aus Schwierigkeiten heraushalten? Ja, klar. Und wir würden zum Schulleiter gerufen, verhört, von den anderen Schülern beschuldigt werden, nicht loyal zu sein, als Looser bezeichnet werden, weil eines unserer Teammitglieder weggelaufen ist…“ „Es tut mir leid…“ Kiki startete einen weiteren Versuch, wurde aber von Nefara wieder zum Schweigen gebracht. „Es tut dir leid? Du…“ „HÖR AUF!“ rief Robin die anderen zurück. „Was seid ihr? Ein Rudel wilder Hunde, die eine Beute jagen wollen?“, fragte er und bekam eine Frage zurück. „Du bist der Sohn des Schulleiters! Du solltest doch am besten wissen, was los ist, wenn Kiki spurlos verschwunden ist. Und warum beschützt du sie? Glaubst du, du allein könntest uns wegen deines Vaters retten?“ „Nein.“ antwortete Robin mit ruhiger Stimme. „Aber ich weiß, was passiert, wenn du einen Kameraden verprügelst und ihm das Gefühl gibst, dass er dir nicht vertrauen kann. Dann wacht dein jüngeres Geschwisterchen eines Tages auf und dein Vater ist in absoluter Panik, während dein ältester Bruder und sein bester Freund verschwunden sind. Und einen Tag später siehst du, wie dein Vater ins Auto steigt, um zum Flughafen zu fahren, weil er sein ältestes Kind meilenweit entfernt in einem anderen Internat abholen muss, wo er eingebrochen ist, um seinen anderen besten Freund zu retten, und von der Polizei verhaftet wurde. Das passiert, wenn du auf deine Kameraden einprügelst. Sie trauen dir nicht und machen auf eigene Faust verrückte Sachen und werden verletzt.“
Die Gruppe wurde still. Kiki keuchte und fragte mit zitternder Stimme: „Warum zum Teufel haben Sophie und Sam das getan?“ Robin schüttelte den Kopf. „Sie haben nie erzählt, was Lucy zugestoßen ist, dass sie eine Rettungsaktion durchführen mussten.“
Nefara seufzte. „Ok. Du hast mich erwischt.“ Kiki sah die Clubchefin an, ohne etwas sagen zu können. „Kiki, erlaubst du uns dir zu helfen? Es wird eine längere Vorbereitung brauchen, wenn der ganze Club auf diese Reise geht, aber du wirst Freunde um dich haben. Und ein perfektes Alibi.“ Jetzt begann Kiki zu lächeln. Das hörte sich in ihren Ohren wunderbar an. „Ja! Ja, Nefera, bitte hilf mir. Robin, Nico, Tai, ich bitte euch alle gerne um eure Hilfe!“ Tai schaute ein wenig skeptisch. „Und du bist dir sicher, dass wir deine Mutter finden können, egal wo sie ist?“ Kiki nickte. „Ich habe einen magischen Kompass und meine eigene Magie. Wir werden sie finden!“
Nefera grinste. „Scheint so, als bräuchten wir einen Grund, um auf einen Segeltörn zu gehen.“
Kiki schmiedet ihre Pläne und ihr Vater gibt klare Befehle an seine Männer raus: Schnappt euch den Gegner!
Codo findet es äußerst beunruhigend dass es da andre Kampfmagier gibt die seine Leute auch noch angreifen! Belenue hingegen versucht ohne Erfolg Codo davon zu überzeugen die Sache auf sich beruhen zu lassen. Weil eigentlich hat er keine Lust diesen Kampfmagiern nochmal gegenüber zu treten.
Es war wieder einer dieser Tage, an denen sich Khali unsichtbar fühlte.
Ihr Bruder hatte die Wohnung vor ihr und ihrer Schwester verlassen, um sich vor der Schule mit seinen Freunden zu treffen. Auch Kiki eilte aus der Wohnung, auch sie hatte bereits neue Freunde gefunden, die sie vor Schulbeginn treffen wollte. Nur Khali blieb zurück, sie hatte keine Freunde außerhalb der Familie und niemand hatte mit ihr gesprochen, seit sie mit ihrem Bruder zur Schule ging.
Sie seufzte und schloss die Tür hinter sich, als sie fast von einem kleinen Mädchen umgerannt wurde. „Tut mir leid!“ Wenigstens hatte sie jemand bemerkt, als er sie anrempelte.
Sie sah sich das Ganze genauer an. Das Mädchen war eine ihrer Klassenkameradinnen! Khali wurde rot, murmelte „Kein Problem.“ und wollte sich auf den Weg zur Schule machen, als sie aufgehalten wurde. „Du bist die Neue, die mit diesem idiotischen Arschloch von einem Bruder gekommen ist, richtig?“
Konnte sie noch mehr rot werden? Gobi war eine Schande für alle in dieser Familie.
„Ah, ich verstehe. Du bist nur ein stiller Typ, nicht so ignorant wie Gobi.“, kicherte das Mädchen. „Willst du mit mir zur Schule gehn und dich mit mir unterhalten? Ich würde dich gerne näher kennenlernen, du scheinst ziemlich interessant zu sein und wenn du nett bist, wäre das der Jackpot.“ Khali nickte und sie machten sich auf den Weg. „Du heißt also Kalahari – nach dieser Wüste?“ „Ja, das bin ich. Aber ich ziehe es vor, Khali genannt zu werden.“ sagte Kalahari und lächelte.
„Hey kleiner Möchtegern!“ es war Pause und Khali hatte sich entschieden, heute lieber unsichtbar zu bleiben, als in der Mädchengruppe herumzustehen, mit der sie seit ihrer Freundschaft mit Ilona die Pausen verbrachte.
Leider war Ilona heute krank und so fühlte sich Khali unsicher und fehl am Platz unter den Mädchen in ihrer Klasse.
Aber es schien nicht zu helfen, still an ihrem Schreibtisch zu sitzen und nur zu essen und ein Buch zu lesen. Es funktionierte auch nicht, so zu tun, als hätte sie die Jungs nicht gehört, denn eine Hand schlug auf den Schreibtisch und eine andere nahm ihr das Buch weg. „Die kleine Miss Perfect – was liest du denn heute? Wieder einen deiner albernen Romane?“ „Ich bin nicht Miss Perfect!“ sagte Khali, sprang auf und versuchte, ihr Buch zurückzubekommen – leider war sie zu langsam und ihre Klassenkameradin machte einen Schritt zurück außerhalb ihrer Reichweite.
„Mal sehen… Es ist Alice im Wunderland.“, grinste ihr Mitschüler. „Willst du zurück in dein Wunderland? Was würdest du tun, um dein kostbares Buch zurückzubekommen, hm?“ Khali rollte mit den Augen. „Ich werde deine Putzarbeiten nicht machen, nur weil du zu blöd bist, sie richtig zu machen“, verschränkte sie die Arme und sagte: „Gib mein Buch zurück. Sofort.“
Es war schwer mit all den Idioten hier, die sich für die Besten hielten, nur weil sie Muskeln hatten. Aber was hatte Ilona ihr gesagt? „Sei stark. Zeig ihnen nicht deine Angst und mit der Zeit werden sie merken, dass du nicht das leichte Opfer bist, für das sie dich halten.“
Aber das schien nicht Khalis Glückstag zu sein, denn die Jungs tobten.„Hast du uns Idioten genannt? Dir werd ich schon noch beibringen wie du uns zu nennen hast!“, und er öffnete das Buch und versuchte, eine Seite herauszureißen.
„Nein!“
„Hör auf!“
Eine vertraute Stimme unterbrach ihn und nahm das Buch zurück auf den Tisch. Gobi! Manchmal war er doch nicht so nutzlos, wie er schien. Wenigstens war er ein guter Beschützer. „Was machst du da, Gobi?! Warum hilfst du der arroganten Schlampe?“, wurde er gefragt. „Pass auf, was du über meine Schwester sagst“, war Gobis Antwort und ein kalter Gesichtsausdruck sagte den anderen Jungs, dass sie jetzt besser aufhören sollten. „Oder was? Was willst du denn machen?“ Die Jungen lachten. „Ihr solltet meine Schwester nie wieder anfassen, sonst werdet ihr es bereuen.“ sagte Gobi, ruhig und ernst. „Ja klar!“, hörte er als Antwort. „Sonst werden wir von dir und deiner imaginären Armee verprügelt!“
Noch mehr Gelächter und der Lehrer, der wieder ins Klassenzimmer kam. „Nächstes Mal wird der Lehrer euch nicht mehr retten“, hörten sie, bevor die Jungs sich auf ihre Plätze begaben.
Doch nicht nur Khali hat Probleme mit Mobbern…
Kiki drehte sich um und sah sich die Clique, die sie gehört hatte, genauer an. Die Jungs und Mädchen hatten sich zwei der jüngsten Schüler geschnappt und sie nur zum Zeitvertreib drangsaliert „Lass uns gehen“, hörte sie Nico sagen und spürte, wie er an ihrem Arm zerrte. Sie befreite ihren Arm aus Nicos Hand und schnaubte wütend. „Und die Kleinen im Stich lassen?“ „Kiki, wir sind nicht stark genug, um gegen sie anzukommen. Wir sind nur zu zweit und die zu zehnt!“ „Und sie sind nur kleine Feiglinge, die wegrennen werden, wenn ich mir den Anführer schnapp.“ Kiki schüttelte den Kopf. „Warum hast du solche Angst vor ihnen?“ „Weil noch nie jemand gegen sie gewonnen hat. Wenn du sie jetzt angreifst, werden sie dich dafür bezahlen lassen. Nicht du, sondern auch deine Freunde und deine Familie.“ Nico zitterte. „Gut, dass ich den gesamten Marine Club hinter mir habe und als Familie ein paar starke Männer, die keine Angst vor Kindern haben.“ Kiki ignorierte Nico und ging auf die Clique zu.
„Lasst sie in Ruhe!“, sagte sie mit wütender, lauter Stimme und zerrte die beiden Mädchen aus der zweiten Klasse von den Rüpeln weg, die große Augen bekamen und nicht glauben konnten, dass sich jemand gegen sie stellte. Schließlich begriff der Anführerer, was geschehen war, und grinste. „Du willst ihren Platz einnehmen? Wunderbar.“ „Das werde ich nicht. Du wirst jetzt gehen.“ Lachen war die Antwort auf Kikis Forderung. „Du bist lustig, weißt du das?“, in der Ferne die Füße der Mädchen, die wegliefen. „Ihr werdet jetzt gehen!“ Kiki wiederholte ihre Forderung nun lauter und mit mehr Nachdruck. „Du meinst es ernst!“, sagte der Anführer und eine Stimme hinter der Gruppe sagte: „Sie ist ein unglaublicher Sturkopf, der es liebt, anderen Befehle zu erteilen und nicht über ihre Taten nachdenkt.“ die Gruppe drehte sich um und sah den braunhaarigen Jungen an, der sprach. „Gobi! Du kleiner, lästiger Idiot!“ Kiki knurrte. „Interessant…“, kam es aus der Gruppe, aber Kiki war nun in Rage. „Verpiss dich, Gobi und das gilt auch für euch Idioten! Ich werde euch kein viertes Mal bitten zu gehen!“
Mit einem lauten Knall krachte Kiki gegen die Wand, gestoßen vom Anführer der Rüpel. „Kiki!“ Nico, der sich zur Seite gestellt hatte, wollte loslaufen, aber Kikis ausgestreckte Hand hielt ihn auf. „Diesen kleinen Feigling mache ich alleine fertig!“, rief sie und ihr Fuß traf das Schienbein ihres Gegners, der vor Schmerz knurrte. Doch damit nicht genug. Kiki schlug ihm mit der Faust in den Magen und als er sich krümmte und den Bauch hielt, sprang sie in die Luft, ihre Arme trafen den Rücken des Jungen und ihre Füße traten gegen sein Knie.
Der Junge brach auf dem Boden zusammen und Kiki sah ihn mit Verachtung an.
Sie drehte sich um und verließ den Ort des Geschehens, als ob nichts geschehen wäre.
Nachdem Kiki dem Schultyrannen in den Hintern getreten hatte drehte sich Cadell um und sah sich den kleinen Jungen genauer an, den das Mädchen, das ihn getreten hatte, zu kennen schien. „Also… Das Mädchen, das mich angegriffen hat, scheint dich zu kennen.“ „Kein Wunder.“ erwiderte Gobi. „Sie ist meine große Schwester.“
„Große Schwester?“ Lael, die rechte Hand von Cadell, hatte einen Moment lang einen überraschten Blick in den Augen, bevor er sich neben seinen Freund stellte – wenn die Schwester so rücksichtslos war, was würde der Junge dann wohl anstellen? „Und du hältst es für eine gute Idee, hier zu sein, nachdem deine Schwester mich angegriffen hat?“ sagte Cadell und fragte sich, was das alles sollte. „Ich kann verstehen, dass du skeptisch bist. Das wäre ich an deiner Stelle auch. Aber du solltest wissen, dass ich die Art und Weise, wie meine Schwester die Dinge handhabt, nicht schätze, und ich habe es satt, ständig von ihr herumkommandiert zu werden.“ Ein Grinsen zeichnete sich auf Cadells Gesicht ab. „Du willst mir also helfen, Rache zu üben. Interessant.“ Gobi nickte und Cadell hob eine Augenbraue. „Du scheinst ein schlaues Kerlchen zu sein. Ich nehme an, die Hilfe ist nicht umsonst?“ Gobi ließ ein kleines Grinsen auf seinem Gesicht erscheinen. „Sagen wir mal, wir helfen uns gegenseitig. Du bekommst Rache und ich eine weniger herrische große Schwester und deine Hilfe, um meine Zwillingsschwester vor den Rüpeln in unserer Klasse zu schützen.“
Das schien ein guter Deal zu sein, und Cadell zeigte ein charismatisches Bad-Boy-Lächeln. „Klingt fair. Willkommen in der Gang.“
Gobi hielt sein Versprechen. Er schaffte es, Kiki, Nefera und Nico allein auf dem Deck des großen Schulschiffs der Flotte zu erwischen, die nicht erwarteten dass sich Cadell so schnell rächen würde.
Da sie viel mehr Personen als die drei waren, hatten sie kein Problem damit, sie voneinander zu trennen und versuchten, Nefera anzugreifen, als Kiki sie unterbrach und sich von dem Jungen befreien konnte, der sie festhielt. „Hey, warte!“, schrie sie, als sie schon wieder von einem anderen Jungen gepackt wurde. „Das ist nicht fair! Ich habe dich angegriffen, Cadell. Also lass die anderen aus der Sache raus, Feigling, und greif mich an!“ Cadell hielt einen Moment inne und erklärte mit freundlicher Stimme und einem Lächeln im Gesicht. „Sie sind hier in einer Militärschule, Miss Macaulay. Auf einer speziellen Militärschule. Hier bereiten wir uns darauf vor, zukünftige Soldaten zu sein. Soldaten kämpfen nie allein, sie handeln immer als Einheit. Und für jeden Verband gibt es einen Anführer, der dafür sorgen soll, dass sich der Verband benimmt. Als zukünftige Soldaten in der Ausbildung ist es also nur natürlich, dass wir uns wie die Erwachsenen verhalten – wo der Anführer sich für das Team einsetzt, meinst du nicht, junge Dame?“
Mit diesen letzten Worten holte er aus und schlug mit aller Kraft zu, die er hatte.
Eigentlich hatten sich die Guardians gedacht, dass das Turnier auf Fredensborg, auf dem sich Codo angemeldet hatte, ein bisschen Ruhe in die aufgeregten Gemüter bringen würde. So genossen sie dass sei nicht nur zuschauen konnten, sondern auch genug Pferde dabei hatten, um den ein oder anderen Ausritt, rum um das verschneite Fredensborg zu unternehmen.
Leider sah Codo die Sache anders und rastete aus, als er mitbekam dass mindestens die Hälfte der Truppe sich auf Fredensborg rumtrieb. am schlimmsten erwischte es Faris, der gerade von einem Ausritt mit Patty zurückkehrte und Codo fröhlich grinsend grüßte. „Was zum Teufel machst du denn hier?“ knurrte Codo verärgert. „Na reiten.“ kam es fröhlich zurück. „WAS?!“ Faris zuckte mit den Schultern. „Joa, die meisten anderen sind auch hier. Also als Zuschauer.“ Das gefiel Codo gar nicht. „Und wer sucht dann nach denen die uns angegriffen haben?“ Faris verdrehte die Augen. „Jetzt komm schon. Wir haben so lange gesucht ohne auch nur eine Spur zu finden! Wir haben uns eine Pause verdient!“
Das sah Codo ganz anders und er ging hoch wie eine Bombe. „EINE PAUSE?! Na klar, und während du dir hier nen gemütlichen Ausritt gönnst lauert da draußen jemand der bereit ist uns alle fertig zu machen!“
Ein Schlag riss Codos Kopf herum und seine Wange brannte wie Hölle. Verdattert starrte er Damek an, der ihm eine heftige Ohrfeigege gegeben hatte. Damek grummelte. „Du bist paranoid. Schon vergessen, dass wir jetzt in ner andren Welt sind? Hier wird uns keiner Assasinen hinterherschicken. Diese Zeiten sind lang schon vorbei. Also beruhig dich mal!“
Die Arbeit war getan und Belenue hatte beschlossen, über den kleinen Markt, der zum Turnier gehörte, zu schlendern. Er warf einen Blick auf sein Geld und überlegte, was er kaufen würde – auf jeden Fall etwas zu essen und… nun, er würde sehen.
Er ging durch all die Menschen hindurch, war glücklich und fühlte sich pudelwohl. Ein Gefühl, das er die meiste Zeit vermisste, also konnte er es heute Abend genießen. Zumindest solange, bis sein Körper ihn wieder in den Alarmmodus versetzen würde.
Ok, von seinen Freunden und seiner Familie war er der ängstlichste, aber wenigstens konnte er sich auf sein Gefühl verlassen – er war ein guter Gefahrendetektor. Und sein innerer Detektor sagte ihm, dass etwas nicht stimmte. Er schaute sich um – keine Gefahr zu sehen. Das erste Mal, dass sein innerer Detektor ihn im Stich lassen würde?
Er drehte sich um – und sah in die Augen seines Chefs, der ihn mit diesem kritischen Blick ansah.
Bele schrak zusammen. Nein, nicht Codo, der vor lauter Angst handgreiflich geworden war.
„Was ist hier los?“
Oh nein, er war nicht in der Lage zu lügen! Erstens war er wirklich schlecht in jeder Art von Lüge und zweitens konnte Codo normalerweise selbst im Halbschlaf erkennen, ob Bele ihm eine Lüge oder die Wahrheit erzählte. Codo seufzte. „Tu’s nicht. Du kannst nicht lügen.“ „Aber…“ sagte Belenue. „Damek hat uns gesagt, dass wir dich auf keinen Fall verärgern sollen!“ „Na, schönen Dank auch.“ Codo antwortete nicht gerade begeistert. „Ich bin kein labiler Psychopath, weißt du?“, aber Bele konnte Codos Worten nicht wirklich glauben. Er hatte gesehen, was mit Faris in der ersten Nacht in Fredensborg passiert war. „Hör zu. Ich verspreche dir, dass ich mich nicht aufrege und mich so verhalte, wie ich es tun sollte, so als Chef eines Security Unternehmens“
„Perfekt!“, kam es aus der Masse der Menschen um sie herum und die beiden Männer sahen sich um. „Wer und vor allem wo sind Sie?“ fragte Codo misstrauisch und Belenue machte sich bereit für einen Ortungszauber oder einen Verteidigungszauber. „Beruhige dich, Kleiner.“ Ein Fremder trat aus den Menschen hervor. „Ich bin nicht hier, um zu kämpfen. Nicht heute.“, lächelte er. „Faszinierend, nebenbei bemerkt. Hätte nicht gedacht, dass du im Sattel bleiben kannst, während das Pferd mit Magie angegriffen wird.“
„Einer von denen.“ sagte Codo und gab Belenue ein Zeichen, sich zu beruhigen. „Oh, du weißt immer noch nicht, wer wir sind? Das ist enttäuschend.“ Codo knurrte. „Wir arbeiten fair und nicht im Untergrund wie ihr.“ „Nur halb so effektiv wie wir. Ihr könntet viel beeindruckender sein.“, antwortete der Fremde. „Nun, ich verstecke mich nunmal nicht gerne.“, war die Antwort des schwarzhaarigen Mannes mit den blauen Augen, was den Fremden traurig zu machen schien. „Wirklich traurig. Du hast großes Potenzial. Du willst also unseren Chef nicht kennenlernen?“
Codo nahm die Visitenkarte in die Hand. „Eher nicht. Ich bin kein Fan davon, einer Person die Hand zu schütteln, die mich oder meine Freunde und Familie zuvor angegriffen hat.“ „Sehr schade, dann sehen wir uns wohl bei einem Kampf wieder“, sagte der Fremde und verschwand.
Codo und Belenue sahen sich die Visitenkarte an. Hagen Snyder, Triumpho Company. Sie sahen sich an. „Sagt dir der Name was?“ fragte Belenue und Codo nickte. „Ich bin auf Triumpho gestoßen, als ich die Sicherheitsfirma gegründet habe.“
„Und jetzt?“ wollte Belenue wissen. „Jetzt, mein kleiner ängstlicher Freund“, sagte Codo und tätschelte Beles Wange, „Jetzt genießen wir Fredensborg. Er sagte, sie würden dieses Wochenende nicht angreifen, also können wir ein paar Tage frei nehmen.“
Leider war die kurze Ruhepause die Kiki auf dem Turnier genossen hat, viel zu schnell vorbei und der Stress in der Schule geht weiter… Denn Cadell denkt nicht daran aufzugeben.
Nach der letzten Begegnung mit Cadell hatte dieser geplant, Kiki zum Schweigen zu bringen und die Schreckensherrschaft an der Sandsturm-Akademie fortzusetzen. Leider war Kiki nicht diejenige, die man so leicht zum Schweigen brachte. Sie bemerkte, dass sie einen Weg gefunden hatte, diesen Terror zumindest teilweise aufzuhalten, und wann immer sie die Möglichkeit dazu hatte, tat sie es. Jeden Tag wuchs die kleine Gruppe um sie herum, und Cadell war stinksauer. Niemand würde ihn von seinem Thron stoßen. Niemand. Und schon gar nicht ein kleiner Neuling wie diese Kiki Macaulay!
Der direkte Angriff hatte nicht den gewünschten Erfolg gebracht. Indem er die Anführerin des Marine Clubs direkt vor Kikis Augen angegriffen hatte, hatte Cadell gehofft, dasser dem Mädchen genug Angst eingejagt hatte, um ihm aus dem Weg zu gehen. Aber zu sehen, wie Nefera sich erholte und in einem unglaublichen Tempo wieder auf die Beine kam, schien ihr mehr Hoffnung zu geben, als sie vorher schon gehabt hatte. Jetzt war es also an der Zeit, sich die Jüngeren zu schnappen. Wenn sie noch nicht gelernt hatte, dass ihre wertvollen Freunde in Gefahr waren, dann würde sie es vielleicht lernen, wenn die Jüngeren Angst bekamen.
Cadell und Gobi, der sich zu einem wirklich nützlichen Lakaien entwickelt hatte, warteten also auf die drei Jüngsten des Marine Clubs, als diese gerade eine Pause machten. Lukas und Costar gingen an Cadell vorbei, in ein Gespräch vertieft, so dass sie ihn erst bemerkten, als sie schon an ihm vorbeiwaren. Doyle, der dazwischen ging, hatte Cadell bereits bemerkt und blieb augenblicklich stehen. Als er eine Hand auf seiner Schulter spürte, blickte er ängstlich zurück – und sah Gobi hinter sich. Lukas und Costar drehten sich um, und in dem kleinen schwarzhaarigen Costar stieg Angst um seinen Cousin Doyle auf, der jetzt in großen Schwierigkeiten zu stecken schien. Lukas blickte stattdessen mit großer Wut zu Cadell hinauf. „Was wollt ihr von uns?“ Cadell lächelte. „Nun, Kiki scheint ihre Lektion nicht gelernt zu haben, also braucht sie noch eine.“ Lukas lachte. „Also, nachdem es beim ersten Mal nicht geklappt hat zu gewinnen, versuchst du es ein zweites Mal?“ „Du unterschätzt meine Manieren. Ich will euch dreien nichts Böses – nicht jetzt. Ich wollte euch nur höflich fragen, ob ihr eurer Freundin Kiki sagen könntet, dass sie nicht mehr gegen mich kämpfen soll? Damit ich ihr und ihren Freunden nicht wehtun muss.“ Lukas knurrte. „Du bist einfach nur ein Feigling. Warum sprichst du nicht direkt mit Kiki? Hast du Angst, dass sie dich ein weiteres Mal schlägt?“ Cadells Lächeln gefror und seine Stimme wurde eiskalt. „Ich weiß nicht, wovon du redest, Kleiner. Ich spreche nur nicht gern mit jemandem, der nicht weiß, wann es besser ist, einem guten Rat zu folgen.“ Er steckte die Hände in die Taschen und begann zu gehen. „Lass uns gehen Gobi. Ich glaube, sie werden die Nachricht überbringen.“
Als Kiki hörte, was Cadell tat, um seine Vorherrschaft aufrechtzuerhalten, stieg eine unerträgliche Wut in ihr auf. Sie ahnte, dass sie hier alleine nicht weiter kommen würde. Ihr erster Gedanke war gewesen, ihren Vater, einen der Guardians oder vielleicht Lana zu fragen, da sie in ihrer eigenen Schulzeit sehr erfolgreich gewesen war, wenn es um so Sachen wie Mobbing und ähnliches ging. Aber dann beschloss sie, Liam zu fragen. Lanas alter Erzfeind, jetzt ein guter Freund der wütenden jungen Frau, früher auch eine Art Bösewicht, aber das Wichtigste – jetzt Lehrer an der Sandstorm Academy.
Ok, er hatte sein Studium nicht abgeschlossen, aber er half dem Lehrer von Gobi und Khali, wer wäre also ein besserer Problemlöser als er?
Also klopfte Kiki an seine Tür, nachdem sie den Schultag beendet hatte. Liam war überrascht, dass Kiki vor seiner Tür stand, aber er ließ sie herein. Er hatte nicht erwartet, dass Kiki ihn zu Hause besuchte. Selbst Lana tat das nicht sehr oft, warum also sollte es Kiki tun? Aber ihr ernster Gesichtsausdruck verriet ihm, dass es gar nicht um die Guardians ging. Er bot dem Mädchen einen Platz auf seiner Couch an und fragte: „Also, was läuft in der Schule schief?“ Und Kiki erzählte ihm jedes kleine Detail. Sie endete mit der Frage, ob er ihr helfen könne, das Problem mit dem Tyrannen zu lösen.
Liam schwieg einen Moment lang. „Was ist denn das Problem? Du siehst aus, als hätte ich dich gebeten, die ganze Schule niederzubrennen!“ fragte Kiki. „Praktischhast du das auch.“ antwortete Liam mit einem besorgten Blick. „Was zum Teufel? Komm schon, du bist ein Lehrer! Du bist ein Erwachsener. Jeder Erwachsene hat mir immer gesagt, dass ich einen Erwachsenen um Hilfe bitten soll, wenn ich sie brauche!“ Liam seufzte. „Und sie hatten völlig recht, und verdammt, ja, Kiki, du hast recht, einen Lehrer um Hilfe zu bitten. Aber…“ „Was?“ „Weißt du, seit es die Schule gibt, haben sich die Schüler allein um ihre Probleme gekümmert. Noch nie wurde ein Erwachsener um Hilfe gebeten, noch nie ein Lehrer gebeten, sich an einem Konflikt zu beteiligen. Obwohl du völlig Recht hast, brichst du mit den Traditionen. Und auch wenn ich dir helfen will und meine Kollegen sich gerne einbringen und mit den alten Traditionen brechen, die wir nie gemocht, aber respektiert haben, muss ich dich warnen.“ Kiki schaute skeptisch. „Du willst mir also sagen, ich habe das Richtige getan, aber es ist auch etwas Schlechtes?“Sie war etwas verwirrt. „Sie werden es nicht zu schätzen wissen. Vor allem nicht Cadell. Willst du wirklich riskieren, verletzt zu werden?“ fragte Liam, der schon fast wusste, was Kiki sagen würde. „Hast du nicht zugehört? Wir wurden schon bedroht, wir wurden schon verprügelt! Ich habe uns mehr Ärger eingebrockt, als irgendwer erwartet hätte. Was soll noch kommen? Cadell kann uns nicht noch mehr schaden, als er es schon getan hat.“ Liam seufzte erneut. „Glaubst du das wirklich? Du scheinst ziemlich gesund zu sein. Weißt du, wie sich gebrochene Knochen anfühlen?“ Kiki lachte laut auf. „Glaubst du wirklich, gebrochene Knochen machen mir Angst? Cadell darf niemanden so stark verletzen, dass er stirbt. Ich bin also sicher. Was sind schon ein paar Tage im Krankenhaus für den süßen Frieden, wenn der Schultyrann weg ist?“ Liam nickte. „Du hast keine Angst vor dem Krankenhaus. Was ist mit den Kindern um dich herum? Bist du sicher, dass sie bereit sind, das gleiche Opfer zu bringen? Bist du sicher, dass du den Kampf ertragen kannst wenn deine Kameraden fallen siehst?“
Eine Frage, die mehr als notwendig war, um gestellt zu werden. Und Kiki, auch wenn sie nicht in der Lage war zu sehen, was mit der Entscheidung, die sie jetzt traf, auf sie zukam, sagte Liam mit ernster Miene: „Der Frieden für alle bedeutet mehr als die vorübergehende Gefährdung einiger weniger Schüler.“
Wie von Liam vorausrgesagt, waren Cadell und seine Bande nicht darüber erfreut, dass sie einem Lehrer davon erzählt hatte. Ganz gleich, ob der Lehrer ein ehemaliger Schüler der Sandstorm Academy war oder nicht. Liam versuchte sein Bestes, um vor allem Cadell zur Vernunft zu bringen – ohne der Lehrer zu sein, der er hätte sein sollen, aber in einer Schule, in der die Schüler versuchten, ihre Probleme ganz allein zu lösen – welchen Sinn sollte es haben, ein Lehrer zu sein, den sie eh nicht in ihrem Konflikt haben wollten?
Liam gab also sein Bestes, aber Cadell war zu sehr in Rage. Diese. kleine. Hexe. Sie würde um keinen Preis nachgeben? Nein, würde er auch nicht. Er griff nach einem seiner Kameraden und Gobi und nahm sie mit. „Jetzt wird sie bezahlen. Sie werden alle bezahlen!“, rief er und sah sich nach Kiki und ihren Freunden um.
Gobi war derjenige, der sich am meisten freute, begierig darauf, seine große Schwester fallen zu sehen – je früher, desto besser. Danach würde sie ihn nie wieder herumkommandieren können – das hatte Cadell ihm versprochen. Und Cadell war ein junger Mann, der seine Versprechen hielt. Ein Blickkontakt, ein Nicken, und in der nächsten Sekunde wusste Lukas nicht, wie ihm geschah. Auch der zweite Schlag war gut platziert – Gobi wusste, wie man mit seinen Fäusten kämpft. Er war gut ausgebildet worden.
Leider war Lukas, der als Schwächling galt, weil er eher der stille Typ war, auch ein guter Kämpfer und konnte sich sehr gut verteidigen. Mit blutender Lippe schlug er Gobi so fest, dass der Junge mit den dunkelbraunen Haaren spürte, wie das Blut an seiner Wange herunterlief. >>Was zum Teufel? Ist der wirklich so stark, dass ich eine Platzwunde hab?<<
Gobi konnte den Jungen mit den weißen Haaren nur noch zurückstoßen, fühlte sich aus der Kampfzone geschleift und hörte nur noch ein wütendes Mädchen schreien.
>>Aber Lukas älteres Geschwister ist Pad, und Pad ist ein Junge.<< Gobi hörte seine Gedanken, bis sein Gehirn realisierte, was seine Augen vor Sekunden gesehen hatten. Kiki hatte sich nicht mehr unter Kontrolle. Der Jähzorn, der in ihrer Familie lag und normalerweise leicht zu kontrollieren war, brach mit einer solchen Wucht aus, dass alle um sie herum einen Moment lang überrascht waren. Noch nie hatte jemand Kiki so wütend gesehen, nicht einmal jemand aus ihrer Familie.
„ICH HABE DIR GESAGT, DASS DU KEINEN MEINER FREUNDE JEMALS WIEDER ANRÜHREN DARFST!“ Mit diesen Worten flog Kiki fast in Cadell hinein, der sich nicht mehr halten konnte und auf dem Boden lag. Der junge Mann grinste Kiki an und seine Hand griff nach ihrem Gesicht, als er versuchte, wieder aufzustehen. „So eine Schönheit, die sich in einen wütenden wilden Affen verwandelt. Interessant.“
Kiki spürte, wie Cadels Hand ihre Wange tätschelte, wie ihr Vater es manchmal tat. Das Adrenalin, das begonnen hatte, ihren Körper zu verlassen, kam zurück. Sie spürte, wie ihr das Haar auf die Schulter fiel – Cadell musste ihre Haarklammer geöffnet haben, als er ihre Schulter packen wollte, aber von ihr zurück auf den Boden gestoßen wurde. Nun lag er da und Kiki trat ihm die Füße weg, bevor sie sich auf ihn setzte, um ihn besser im Griff zu haben, und versuchte, ihn zu schlagen. Er war stärker als sie und hielt ihre Hände fest, so dass sie ihn nicht erreichen konnte – was Kiki zum Lächeln brachte. „Glaubst du etwa ich kämpf nur mit meinen Händen?“ und ihre Stirn traf seine Nase. Ah … das war ein Schmerz in ihrem Kopf! Benommen und verwirrt bemerkte sie die Stille um sich herum und schaute auf.
„Sind sie fertig, junge Dame?“, hörte sie eine bekannte Stimme. Es war eine Stimme, ruhig und lebendig, wie sie sie schon oft gehört hatte – egal, ob unter ihren Freunden oder im Stall. Dies war die Stimme eines Logan. Eines erwachsenen Logans.
Immer noch benommen und nicht in der Lage, an etwas anderes zu denken als an den Schmerz, den sie an ihrer Stirn spürte, murmelte sie. „Schön, dass du vorbeigekommen bist, Sam, aber ich glaube nicht, dass du hier gebraucht wirst. Du bist nicht mehr in der Schule und du arbeitest hier nicht mehr. Außerdem – was zum Teufel willst du hier? Geh nach Hause, pass auf deine Verlobte auf oder trainiere ein paar Pferde, anstatt mir auf die Nerven zu gehen.“
Noch viel mehr Schweigen, unterbrochen von einem einzigen Keuchen, als Kikis Sicht sich klärte und sie klar sehen konnte. Blondes Haar, aber alt. Viel älter als die Person, die sie angenommen hatte. Aber immer noch ein Logan, hatte ihr die Stimme gesagt. Klar, das war Schulleiter Logan! >>Schulleiter Logan?<< Jetzt schnappte kiki nach Luft. Ihre Stimme klang dünn und gebrochen, als sie nach Robin rief. „Robin! Warum hast du mir nie gesagt, dass dein Vater unser Schulleiter ist?“, sie fasste sich an den Kopf, um zu fühlen, ob da Blut war. Keines. Gut. „Warum habt ihr es mir nie gesagt, Leute? Es wäre so viel einfacher gewesen, wenn ich es gewusst hätte! Und weniger schmerzhaft.“
Schulleiter Logan grinste. „Weil es ein offenes Geheimnis ist. Du wisst schon, gleicher Nachname und so. Hast du nie auch nur eine Minute überlegt, warum Sophie und Lana die interessantesten Abenteuer erleben konnten, die es an dieser Schule je gegeben hat?“, fragte der Schulleiter freundlich. „Als ob sie mir das jemals erzählt hätten. Aber danke für die Idee, ich muss sie fragen, wenn ich sie wieder treffe.“ sagte Kiki und ärgerte sich über sich selbst. Sie hätte fragen können, dachte aber immer, dass der Nachname reiner Zufall war. Welcher Schulleiter hatte Kinder? Sie waren viel zu beschäftigt. Und welcher Schulleiter hatte Kinder und schickte sie auf die Schule, deren Direktor er war? Und welches Kind würde gerne auf die Schule gehen, deren Eltern Schulleiter waren?
Robins Lächeln brachte eine Erinnerung zurück. Sie hätte es wissen müssen, denn er hatte es schon einmal erwähnt. Argh! Wie zum Teufel konnte sie das vergessen? Ein weiterer Punkt, um sich über sich selbst zu ärgern.
„Bist du fertig damit, deinem Gegner die Knochen zu brechen? Oder ist seine Nase nicht genug, willst du ihm noch einen Arm oder vielleicht ein Bein brechen?“, fragte Schulleiter Logan mit freundlicher Stimme.
Kiki sah Cadell an, der immer noch auf dem Boden lag, Blut lief aus seiner Nase und seine Augen waren vor Schmerz geschlossen. „Nein, ich bin fertig.“ sagte Kiki und stand auf.
„Dann, Miss Macaulay, würden Sie mir bitte folgen? Und, wenn möglich, bitte auch dein Club. Und für die anderen – würde jemand Cadell in die Krankenstation bringen?“
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Direktor Logan blieb freundlich, auch als Kiki und Nefera direkt vor ihm saßen. Überraschenderweise. Kiki hatte erwartet, dass er wütend werden würde, aber er blieb ruhig und Wut schien weit weg. Während Kiki darüber nachdachte, woher Mr. Logan wusste, dass Cadells Nase gebrochen war, schloss Robin die Tür zum Büro des Schulleiters und nickte.
„Nun, Miss Macaulay …“ „Miss Macaulay? Ich bin nicht so alt, dass man mich so nennen müsste. Ich bin Kiki.“ sagte Kiki, nicht sicher, was zum Teufel jetzt passieren sollte. „Okay, dann Kimberley-Kinsey, wenn du wie das Kind behandelt werden willst, das du dich benommen hast…“ Nicht einmal ihre Eltern hatten jemals ihre beiden Namen benutzt. Das Maximum war Kimberley gewesen, aber das war nur einmal in ihrem ganzen Leben passiert. „Ich habe mich so verhalten, wie es mir mein Vater beigebracht hat. Beschütze die Schwachen. Und bitte Erwachsene um Hilfe, wenn ich nicht weiß, wie ich ein Problem allein lösen kannt.“
Direktor Logan seufzte. „Es scheint, als würde die junge rebellische Dame meine Begriffe nicht verstehen – kann ihr jemand von euch erklären, was das Problem ist?“
Es war Robin, der seinem Vater half. Er seufzte und rollte mit den Augen. Seine Spezialität war es gewesen, sich über seinen älteren Bruder lustig zu machen der sich um seine wütende Freundin und ihre Schwester zu kümmerte, wenn sie in Schwierigkeiten waren – jetzt verstand er seinen Bruder. Manchmal brauchte es bei manchen Charakteren eine Stimme der Vernunft.
„Du hattest Recht mit dem, was du getan hast, Kiki. Bis du Cadell angegriffen hast. Wenn du nur ein oder zwei Tage gewartet hättest, hätten die Lehrer ihn erwischt und er wäre bestraft worden. Aber – du musstest ja den Helden spielen und Cadell angreifen. Auch wenn du Recht hattest, die Schule vor ihm zu schützen, bist du nicht der Held dieser Geschichte. Du bist auch ein Bösewicht. Jetzt haben die Erwachsenen keine andere Wahl, als dich zu bestrafen!“
„Hm.“ Es war richtig, was Robin ihr sagte. Aber sie war nicht in der Stimmung, zuzugeben, dass sie etwas falsch gemacht hatte. „Also muss ich die Toiletten putzen oder so?“ Kiki knurrte. Nefera, die die Szene bis jetzt schweigend beobachtet hatte, mischte sich ein. „Muss die Strafe von einem Erwachsenen vollzogen werden?“ Muss was? Kiki hob überrascht eine Augenbraue, und ihre Freunde begannen zu grinsen. Irgendetwas war hier los, und sie verstand nicht, was es war. Diese Schule würde sie in den Wahnsinn treiben mit all diesen ungeschriebenen Regeln und ihrem speziellen Verhaltenskodex.
„Da es in diesem Fall meine Entscheidung ist und ich euch für die nächsten Tage so weit wie möglich weg haben will, nehme ich deinen Vorschlag gerne an und schicke euch auf den Segeltörn, den ihr machen wolltet.“ sagte Direktorr Logan, nickte und lächelte Nefera an.
„Dann ist es abgemacht. Wir werden morgen früh aufbrechen. Informiert eure Eltern und packt eure Sachen, wir werden etwa eine Woche weg sein, schätze ich.“
Während die anderen nickten, blinzelte Kiki und versuchte zu einzuordnen, was sie gehört hatte. Abgesehen davon, dass es ihre Strafe war, endlich die Reise zu machen, um ihre Mutter zu suchen, durften sie mitten im Schuljahr wegfahren? Für eine Woche? Ohne einen Lehrer an Bord und ohne jeglichen Unterricht? Was zum Teufel war an dieser Schule los?
„Du wirst bald alle Geheimnisse unserer Schule kennenlernen, meine Liebe.“ sagte Pad zu Kiki und lächelte sie an. Sie sah also so verloren aus, wie sie sich fühlte. Aber wer war sie schon, dass sie sich beschweren konnte? Es schien alles in ihren großen Plan zu passen, also wer zum Teufel war sie, sich darüber zu beschweren?
Kiki und ihre Freunde hatten das Büro des Schulleiters schon fast verlassen, als sie noch einmal angesprochen wurde.
„Kiki? Bitte sag deinem Vater, dass er mich heute besuchen soll. Je früher er da ist, ist es besser. Ich muss mit ihm reden.“
Oh oh, es schien, als würde das nicht so einfach werden, wie sie es sich vorgestellt hatte. Kiki seufzte und nickte.
Zeit, ihrem Vater zu sagen, was sie getan hatte. Das würde ein Spaß werden.
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Während ihr Vater zum Schulleiter ging, machte sich Kiki auf den Weg nach Hause, um all die Sachen zusammenzusuchen, die sie für den Ausflug brauchen würde.
In Gedanken versunken bemerkte sie nicht, wie ihre Geschwister nach Hause kamen und wurde von ihrer kleinen Schwester überrascht, die sie angriff.
„WARUM?!“ Khali schrie sie wütend an und deutete auf die Wunden, die Gobi hatte. Es schien, als wären es mehr geworden – vielleicht der Preis für sein Versagen, sie aufzuhalten.
„Er hat den Kampf angefangen.“ sagte Kiki und suchte nach ihren Sachen. Sie war überhaupt nicht in der Stimmung für eine Diskussion. „Und? Du bist die Ältere, es war deine Aufgabe, dafür zu sorgen, dass er nicht verletzt wird!“
„Hör zu Khali. Ich habe ihn überhaupt nicht geschlagen. Er hat die falschen Freunde, die ihn dazu verleitet haben, dummes Zeug zu machen – das war nicht ich. Und jetzt gehst du mir aus dem Weg, ich muss meine Sachen für den Ausflug zusammensuchen.“ Khali knurrte. „Du läufst vor deiner Verantwortung davon? Na schön. Was für eine tolle große Schwester! Nie hast gefragt, warum Gobi das getan hat, und wenn er ernsthaft verletzt ist, lässt du uns einfach im Stich.“
Kiki rollte mit den Augen. „Erstens ist es nicht meine Entscheidung zu gehen – Direktor Logan hat mich weggeschickt, ok? Und die andere Sache ist – warum fragen, wenn ich es schon weiß? Gobi hasst mich, weil ich damals in der HCL herumkommandiert habe. Also wollte er mich mundtot machen.“ Gobi schnaubte wütend und starrte seine große Schwester an. „Weißt du, dass das die einzige Möglichkeit war, sie vor den Jungs in unserer Klasse zu schützen? Du weißt, dass sie nicht genug Durchsetzungskraft hat, sich zu wehren, also dachte ich, ich sollte mich darum kümmern, da du den Kopf in den Wolken hast.“
Kiki schluckte und fühlte sich unglaublich schuldig. Hätte sie es merken und sich darum kümmern sollen? Das hätte sie als große Schwester tun sollen, aber sie war zu beschäftigt gewesen. Aber ihr vorzuwerfen, sie sei eine Tagträumerin, war auch ungerecht. Sie hatte an einem großen Plan gearbeitet, seit sie in die Schule gekommen waren. Okay, das hatte eine Menge Zeit in Anspruch genommen, die sie damit hätte verbringen können, diesen Schlamassel, in dem sie jetzt steckte, zu vermeiden – aber sie war dem Ziel ihres Plans so nahe, viel zu nahe, um sich jetzt noch von irgendetwas aufhalten zu lassen.
„Hör zu, es tut mir leid, dass ich nicht für dich da war.“ sagte Kiki und versuchte, es so klingen zu lassen, als wäre es ihr völlig egal, auch wenn sie am liebsten geweint hätte. „Ich werde versuchen, eine bessere Schwester zu sein, wenn ich zurückkomme.“
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„Wissen Sie, was hier los ist?“ wurde Codo gefragt und er seufzte. Klar! Seine Tochter hatte ihm jedes Detail erzählt, bevor er zum Schulleiter ging.
„Herr Logan, können Sie mir sagen… was meine Tochter getan hat, dass Sie mich sehen wollten? Ich kann nicht erkennen was sie falsch gemacht hat.“ Codo lachte. „Nun, vielleicht war es nicht die beste Idee, ihrem Gegner die Nase zu brechen, aber abgesehen davon…“ „Abgesehen davon hat sie einen cleveren Weg gewählt, um ihre Lehrer und ihren Schulleiter wie Idioten aussehen zu lassen.“ Jetzt war es an Direktor Logan, zu seufzen. „Und weil meine Tochter schlau ist, müssen Sie mit mir reden? Danke, ich weiß bereits, dass sie klug ist.“ sagte Codo mit Sarkasmus in seiner Stimme. Wo zum Teufel würde dieses Gespräch hinführen? „Nein. Ich wollte mit dir sprechen, weil deine Kinder einen Krieg begonnen haben und meine Schule das Schlachtfeld ist!“ Oh, das klang nach etwas, um das er sich kümmern musste. „Ok, das ist etwas, worüber ich mit ihnen reden muss. Die Schule ist kein Kriegsschauplatz, sie sollen unsere Wohnung für ihre Kleinkriege nutzen“, versuchte es der schwarzhaarige junge Mann mit einem Scherz. „Das ist nicht der richtige Zeitpunkt für Scherze, Codo!“ Ah. Das war ein ernstes Gespräch. Codo hatte sich schon so oft mit dem Schulleiter unterhalten, dass sie schon so etwas wie Freunde geworden waren. Normalerweise benutzten sie ihre Nachnamen, um dem Gespräch wenigstens einen Hauch von Normalität zu geben, und wenn Codo mit seinem Vornamen angesprochen wurde, wusste er, dass es in einer Katastrophe enden könnte. „Gobi geht den gleichen Weg wie Keraco.“ Codo lachte. „Keraco war ein schwieriger Fall, weil wir ihn nicht in der Schule halten konnten. Er hatte seine Ausflüge auf dem Festland und geriet dort außer Kontrolle. In den Städten. Was soll hier schon passieren? Wir sind irgendwo auf dem Ozean auf Schiffen!“
Ein verzweifelter Gesichtsausdruck zeigte ihm, dass es mehr gab, als sein Sohn selbst auf einem Schiff zerstören konnte, als es vorstellbar war. „Er könnte eines der Schiffe sinken lassen, wenn er nicht aufpasst. Es ist zwar ein Kriegsschiff, aber es ist nicht unsinkbar.“ DAS hörte sich nach einer hübschen Katastrophe an. Ein Kriegsschiff sinken lassen – nichts, was Codo sich vorstellen wollte. „Weißt du, es könnte helfen, ab und zu mit deinen Kindern zu reden. Sie erziehen sie nicht ganz allein, so wie Lana, Safar und Arcale es getan haben.“ „Und ihnen was sagen? Dass Gobi etwas falsch gemacht hat? Das weiß ich doch schon.“ Da Codo ziemlich hilflos wirkte, beschloss der Schulleiter, einen weiteren Hinweis zu geben. „Vielleicht könntest du Gobi fragen, warum er all das getan hat, was er getan hat?“, wunderte sich der Schulleiter über Codos Gesichtsausdruck. Selbst ein Kind hätte sehen können, dass er überfordert war. „Meine Güte! Bist du wirklich so abwesend, dass du nicht siehst, was hier passiert? Mr. Macaulay. Ihre jüngste Tochter wird von ihren Mitschülern gemobbt, ihr Zwillingsbruder hat sich den fiesesten Kerl der Schule gesucht, um Teil seiner Bande zu werden, um seinen Zwilling zu beschützen und um seine ältere Schwester zu Fall zu bringen, die für ihn eine Nervensäge ist. Woran arbeitest du, dass du nicht mehr mit deinen Kindern redest?“ Codo zerbrach innerlich. Es gab so viel, was er nicht gesehen hatte, so viel, was er verpasst hatte, wegen dieses einen verdammten Feindes, den er in die Finger bekommen wollte, aber zu viel Angst hatte, um es wirklich mit dem Haufen von Magiern aufzunehmen. Er schluckte und sah seinen Gesprächspartner an. Und schließlich erzählte er es ihm. Was mit seinen Freunden passiert war, mit der Firma, die ihn seither verrückt machte. Was ihm schlaflose Nächte bereitete. Und wurde von der Antwort überrascht.
„Ach die! Ja, ich kenne sie. Wir haben eine Menge Informationen über sie gesammelt. Manchmal sind sie uns fast in die Quere gekommen und wir konnten sie nicht aufhalten, weil sie Magier sind und wir nicht. Lästige kleine Magier, die uns so viel gestohlen haben…“ Codos Mund stand vor Überraschung weit offen. „Weißt du was? Du kümmerst dich um Gobi und sein schlechtes Benehmen, und ich gebe dir alle Informationen, die wir über diese Magier haben. Abgemacht?“ Überrumpelt, weil seine aktuellen Probleme sich in Luft aufzulösen begannen und seine Angst schneller weg war als ein Hase, der vor dem Wolf davonläuft, konnte er nur nicken.
Er hatte fast vergessen, wie einfach das Leben sein konnte.
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Endlich hat es Kiki geschafft. Sie hat ihre Mutter ausfindig gemacht. Jetzt muss sie nur noch überzeugend darstellen, warum es sich für Adrya lohnen sollte, sich in einen Menschen verwandeln zu lassen und dauerhaft wieder nach Hause zu kommen. Ob ihr das wohl gelingen mag?
„Nein, du wirst nicht allein da raus gehen gehen!“ Nefera war unerbittlich, egal, was Kiki versuchte, ihre Freundin zu überzeugen. „Wenigstens zwei von uns werden dich begleiten.“ „Maximal zwei! Seid ihr verrückt?! Soll ich zu meiner Mum gehen – Hallo Mum, ich will, dass du wieder nach Hause kommst und das sind meine Freunde, die mir helfen, dich heim zu schleifen?“ „Und was sollen wir Robins Dad sagen? Hallo Herr Direktor, wir haben Kiki während unserer Expedition an die russische Küste verloren, um ihre Mutter zu finden. Ja, sie war allein und ja, das war geplant.“ entgegnete Pad mit besorgter Miene. Kiki seufzte. „Ok. Ich nehme Mecki und Robin mit. Und Mecki, wenn wir meine Mama finden, bleibst du im Hintergrund.“ „Hast du was an mir auszusetzen?“ fragte Mecki. „Robin sieht mehr Schwiegersohnmäßig aus.“ Die ganze Gruppe fing an zu grölen. „Habe ich etwas Falsches gesagt?“ fragte Kiki misstrauisch, wurde aber beruhigt. „Nein, nein, ich weiß, dass ich toll aussehe.“ antwortete Robin grinsend. „Du hast nur das falsche Geschlecht.“
Kikis Kinnlade fiel herunter. „Du bist … schwul?“ „Ja, aber mach dir keine Sorgen, Süße.“ Mecki tröstete sie. „Alle Mädchen stehen auf ihn. Wir nennen es den Robin-Fluch.“ „Ich habe nie gesagt, dass ich auf ihn stehe.“ Kiki versuchte, ihre Haut zu retten, aber ein Blick in die Gesichter ihrer Freunde machte ihr klar, dass sie diesen Kampf verloren hatte. „Okay.“, seufzte sie und schnappte sich ihren Rucksack. „Und du bist sicher, dass dein Plan funktionieren wird?“ „Du wirst schon sehen.“
Die drei Kinder machten sich auf den Weg und folgten Kikis Schmuckstück, das ihnen dank Kikis Magie den Weg wies. „Konnte deine Mutter nicht einen anderen Ort zum bleiben wählen?“ Der Kompass hatte sie zur Beringstraße geführt, aber leider nicht auf die kanadische, sondern auf die russische Seite. Die Landschaft war karg, und selbst als sie ins Landesinnere liefen, sah es nicht nach einem Ort zum wohlfühlen aus, weder für Tiere noch für Menschen. „Warum? Hast du Angst vor den Russen?“ fragte Robin spöttisch. „Nein. Aber in Kanada gibt es mehr Menschen als in diesem Ort in Russland. Ich hab sogar Gebäude auf der anderen Seite der Meerenge gesehen.“ „Das waren Gebäude von Flughäfen, ich glaube nicht, dass dort Menschen leben.“ kam es von Pad über das Funkgerät. „Da drüben ist der Nationalpark, also auch keine Menschen auf der anderen Seite.“ „Du wirst schon nicht von einem Bären gefressen werden.“ meinte Costar mit fröhlicher Stimme über das Funkgerät. „Wie kannst du da so sicher sein?“ fragte Mecki, der sich vor dem Gedanken gruselte, hier auf gefährliche Wildtiere zu treffen. „Ich weiß es einfach. Und wenn dich ein Bär angreift, dann ringst du ihn nieder und bringst mir einen Zahn.“ „Was soll das denn? Was glaubst du denn, wie stark ich bin?“ fragte Mecki verwundert über die Fantasie des Jungen. „Kein Bär weit und breit zu sehn. Ich bin mir inzwischen nicht mehr sicher, ob hier überhaupt jemand überleben kann. Und ich bin mir nicht sicher, ob ich …“ Kiki schreckte auf, als sie am Horizont etwas sah, das sehr schnell näher kam. „Was zum Teufel macht sie hier im absoluten Nirgendwo des Nichts?“ fragte sich Kiki, während sie ihre Freunde aufforderte, stehen zu bleiben. Ok, es war schon eine Stunde her, dass sie das Land betreten hatten, aber trotzdem… Nicht viel Gras, eine ziemlich felsige Umgebung, aber ihrer Mutter schien es sehr gut zu gehen – zumindest für ein Wildpferd. Die Stute blieb vor den Kindern stehen, ebenso wie die andere Stute, die kurz hinter ihr war.
Nico und Mecki beschlossen, dass es sicherer wäre, hinter ihrer Freundin zu bleiben, nachdem die Stute so wütend aussah, wie ein Pferd nur aussehen kann. Ungeduldig wartete die Stute darauf, dass das Mädchen ihren Zauberspruch wirkte.
„Was machst du hier?„, wollte sie wissen, und die beiden Jungen, obwohl sie schon ein paar Zaubertricks von Kiki gesehen hatten, waren absolut erstaunt. Aber die Stimme des Pferdes war so voller Hass, dass sie am liebsten weggelaufen wären. „Na, wenn du deine Tochter nicht sehen willst, kann ich ja auch wieder gehen.“ sagte Kiki unbeeindruckt.
„Dein Vater hätte schon vor über einem Jahr hier sein müssen und mich anflehen, zu ihm zurückzukommen!“ „Weißt du, Mum, so funktioniert das nicht. Papa ist nicht der Typ Mann, der bettelt, und das weißt du genauso gut wie ich. Er hat dich gesucht, aber wenn du immer wegläufst, bist du bald auf dich allein gestellt.“ Adrya schnaubte. „Er hätte sich mehr Mühe geben sollen!“ Kiki rollte mit den Augen. „Mum, Dad hat getan, was er konnte. Aber er ist nicht auf der Welt, nur um deine Hufe zu küssen. Er muss sich auch um andere Leute kümmern. Außerdem konnte er deinen Wunsch nicht erfüllen, dich für immer zu einem Menschen zu machen, war zu viel für seine Fähigkeiten.“ „Warte…. gibt es Grenzen in der Magie?“ fragte Nico erstaunt. „Nun, niemand aus meiner Familie ist ein allmächtiges Wesen.“ sagte Kiki. „Die Magie, zu der wir fähig sind, hat ihre Grenzen.“
„Was zum Teufel machen wir dann hier, wenn du keinen Zauber sprechen kannst, um deine Mutter überhaupt menschlich zu machen?“ fragte Mecki und auch Adrya sah ihre Tochter fragend an. „Das, meine liebste Tochter, würde ich auch gerne wissen. Weißt du, ich freue mich, dich wiederzusehen, aber … was machst du denn hier?“
Jetzt war es an der Zeit, dass das zweite Pferd seine Stimme erhob. „Ich kenne Kiki lange genug, um zu wissen, dass sie entweder tief in Schwierigkeiten steckt oder einen Plan hat.“ „Warum nicht beides?“ fragte Kiki selbstzufrieden und lächelte. „Was hast du getan?“ fragte Adrya misstrauisch. „Ist Codo noch am Leben?“ „Natürlich ist Papa noch am Leben!“ sagte Kiki entrüstet. „Und ja, er will immer noch sein Leben mit dir verbringen. Aber leider denkt er meistens nur von zwölf bis mittags, deshalb braucht er seine Tochter, um einen genialen Plan zu entwickeln.“ „Also, ich hoffe, den größten Tyrannen der Schule zu entmachten und deswegen mit all deinen Freunden suspendiert zu werden, war NICHT Teil deines Plans?“ fragte Mecki mit einer ausgesprochen freundlichen Stimme. „Nein, es war nicht Teil des Plans, aber es hat sehr gut funktioniert!“ Adrya gluckste. Ja, das klang nach ihrer Tochter. „Dann, mein liebes Kind, sag mir, was ist dein Plan?“, fragte sie. „Wenn du nach Hause willst,“, sagte Kiki, „dann rufe ich Safar. Er wird dich mitnehmen, zu Moony, du weißt schon, der Magierin, langjährige Freundin von Lucy und so, die ihren eigenen Stall besitzt, sie weiß von meinem Plan. Und sie wird dich für immer zum Menschen machen. Denn sie kann tun, wozu Papa nicht in der Lage ist. Und dann kannst du den Rest deines Lebens an Papas Seite verbringen, wenn du willst.“
„Und was ist mit mir?!“, fragte die andere Stute. „Werde ich dazu verdammt sein, hier für immer allein zu leben?“ „Verdammt?“ fragten Kiki und Adrya gleichzeitig. „Herzallerliebstes Tantchen, das gilt auch für dich! Oder, wenn du lieber Pferd bleiben willst, biete ich dir ein sorgenfreies Leben in einem Stall mit allem, was du willst.“ Während Firebird sich Zeit zum Nachdenken nahm, fragte Adrya: „Und warum ist Codo nicht für sich selbst gekommen?“ „Papa ist nicht hier, weil er jeden Tag zwischen Depression und Paranoia wechselt. Neulich musste Damek sogar Handgreiflich werden um ihn wieder zu Verstand zu bringen. Mum, Dad braucht dich. Mehr als er ahnt. Bitte, Mama, komm wieder nach Hause.“
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Und hier muss ich eine kleine Zwischensequenz einfügen. Denn ab hier zieht Codo einmal kurz um und kauft sich einen Reitstall. Bzw die Pferde dafür kauft er einer guten Freundin ab – den Stall selber baut er neu. Auf jeden Fall zieht er um – vom Schiff aufs Festland. Mit Hilfe einer mächtigen, befreundeten Magierin werden aus Adrya und Firebird Menschen und Kiki? Nun, die hat immer noch eine Strafe abzusitzen und muss noch weiter auf dem Meer rumgondeln.
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Inzwischen war einiges an Zeit vergangen und mit jedem Tag, den sie auf dem Boot verbrachten, wuchsen sie zu dem Team zusammen, das sie von Anfang an sein sollten. Kiki genoss die Zeit mit ihren Freunden und verschwendete nicht einen Gedanken an zu Hause oder die Schule – bis eines Tages alle ihre technischen Geräte defekt waren. Es fing langsam an und schien dann wie ein Virus alles abzutöten, was sie brauchten, um sich zurechtzufinden.
Zum Glück waren sie auf einem Segelboot, so dass sie wenigstens nicht völlig hilflos waren.
Während Kiki zumindest versuchte, das Satellitentelefon zum Laufen zu bringen, berieten die anderen, was sie nun tun sollten. Da Kiki wie eine Verrückte herumlief und sich darüber ärgerte, dass nicht einmal ihre magischen Kräfte zu funktionieren schienen, hörten ihre Freunde bald auf zu diskutieren und beschlossen zu warten, bis Kiki sich beruhigt hatte und sie zumindest eine Idee hatten.
Als Robin auf das Meer blickte, entdeckte er bald etwas. Es war so etwas wie ein seltsamer, violett-schwarzer Felsen mitten im Meer. Sogar Kiki war abgelenkt und fasziniert von diesem … was auch immer es war, die Kinder hatten noch nie einen so seltsamen Felsen gesehen. Nach einer Diskussion darüber, was es sein könnte, beschlossen sie, es sich genauer anzusehen und setzten die Segel zu dem, was auch immer es war.
Als die Kinder sich den seltsamen Metallspieß im Wasser genauer ansahen, konnten sie nicht erkennen, was das sein sollte. Also beschlossen sie, es weiter zu untersuchen – und fanden einen Eingang! Für die Kinder war kristallklar, dass es sich um etwas Außerirdisches handeln musste. Der Stachel, das seltsame Metall, die ungewöhnliche Farbe – was würden ihre Eltern sagen, wenn sie wirklich ein Raumschiff entdeckt hatten? Was die Schule? Was für eine Entdeckung! Ran an die Taschenlampen und hinein in das Raumschiff!
Sie folgten endlosen Korridoren, verloren die Orientierung – was für ein Abenteuer! Sie entdeckten zu viel für einen Tag, zu viel, um alles in ihrem Kopf zu behalten.
Aber die größte Entdeckung war die Brücke – ein schummrig leuchtender Raum, als würden die Batterien des Schiffes langsam absterben. Die Kinder sahen sich all die faszinierenden Touchscreens genauer an und versuchten, das Schiff zu reaktivieren. Auch wenn keiner ihrer Versuche funktionierte, waren sie glücklich. Glücklich über ihre Entdeckung, glücklich darüber, dass sie die ersten waren, die ein echtes Raumschiff mit eigenen Augen gesehen hatten.
Glücklich, bis das Schiff wieder zu leben begann. Die violette Farbe wurde immer intensiver, bis jedem von ihnen schwindelig wurde und sie die anderen in einem Licht verschwinden sahen, das heller war als die Sonne.
Als sie endlich wieder sehen konnte, sah Kiki sich um. Was zum Teufel war passiert?
Wenigstens waren ihre Freunde bei ihr, sie konnte ihre Stimmen hören, die murmelnd fragten, was los war.
Zuerst merkte sie es nicht, aber als ihr Kumpel neben ihr nach Luft schnappte, realisierte sie es endlich. Irgendetwas war anders.
Es war viel heller als der Ort, den sie verlassen hatten, und – was zum Teufel? Sie konnte ihren Augen nicht trauen. Was war das silberne, angepisst aussehende Ding, das neben ihr stand? Und dieses Käfer-Ding mit seinen… was auch immer es an seinen… Krallen? Pfoten? Händen hatte? Wie hieß das bei Insekten doch gleich? Kiki schüttelte den Kopf. Das war doch nur ein Traum, oder? Nichts weiter als ein einfacher Traum. Sie zwickte sich selber in den Arm, um sich zu vergewissern, dass sie nur träumte, als sie neben sich ein „Ich glaube nicht, dass das ein Traum ist“ hörte, und schließlich sprach das silberne Wesen.
Zumindest glaubte sie, dass es sprach, denn sie sah, wie sich der Mund öffnete, und hörte seltsame Geräusche herauskommen.
„Neeeef?“ Nico hatte Glück, dass dies eine so seltsame Situation war. Normalerweise hätte Nefera jeden umgebracht, der sie Nef nannte, aber in diesem Moment – „Extraterrestial.“, hörten die Kinder die hohe Stimme ihrer Clubchefin, die ziemlich gestresst klang. „Verdammt.“ Kiki zischte und warf einen zweiten Blick auf das Ding, das das Käfer-Alien in den Händen hielt. Es gab einen hellen Ton von sich, wie die Klingel eines Fahrrads oder so, und begann zu leuchten. Das Ding war faszinierend, aber die Kinder wussten, dass es nichts war, was sie sich näher ansehen wollten. Kiki spürte eine Hand auf ihrem Rücken und bemerkte, dass Doyle hinter ihr stand und fasziniert auf das silberne Alien schaute, das dem Käfer-Alien Befehle zu geben schien. Bevor Kiki den Kleinen, der zitterte, beruhigen konnte, bemerkte sie etwas hinter sich. Sie drehte sich um, nur um noch mehr zu erschrecken.
„Was zum…“ Während zuvor nur das eine silberne und das braune Käferalien da gewesen waren, waren sie jetzt von diesen Käfer-Aliens mit ihren seltsamen Waffen umgeben. Die Silberne beendete ihre Befehle und die Käfer machten ihre Waffen bereit. Während die merkwürdigen Stöcke vorher sanft geleuchtet hatten, färbten sie sich jetzt in ein dunkles, gefährliches Rot und zeigten alle auf die Gruppe von Kindern, die völlig verwirrt dastanden. Nico, der bis jetzt auf dem Boden gesessen hatte, stand schließlich auf – und wurde zusammen mit seinen Freunden den endlosen Weg mit den rosa Lichtern an der Wand entlang geleitet.
Sie sprachen kein Wort, als sie durch den langen Korridor gingen und schließlich ihr Ziel erreichten – eine Gefängniszelle.
Da ihnen ja nichts anderes übrig blieb als abzuwarten, hatten sie Zeit, über alles nachzudenken was passiert war. Nachdem sie debattiert hatten und zu dem Schluss gekommen waren, dass sie nie wieder etwas Fremdes betreten würden, waren sie ziemlich überrascht, als sie nach kurzer Zeit entlassen wurden.
Sie fragten sich, was zum Teufel jetzt los war, und folgten dem Fremden, der sie in eine große Halle führte. Es schien ein großer Versammlungssaal zu sein, in dem der silberne Außerirdische auf einem Podest stand und mit vielen verschiedenen außerirdischen Rassen sprach. „So viele!“ flüsterte Costar und niemand sonst war in der Lage zu sprechen. Was würden sie mit den Kindern machen?
Kiki war an etwas anderem interessiert. So viele verschiedene Spezies, und sie sprachen alle dieselbe Sprache? Möglich, aber nicht sehr wahrscheinlich, da musste ein Trick dahinterstecken. Und dann, als sie den Silbernen ansah, stellte sie fest, dass keine Magie im Spiel war, sondern einfach nur Technik. Als sie das Ohr des Silbernen betrachtete, stellte sie fest, dass diese Rasse wirklich Ohren hatte – und sie waren von etwas rundem, flachem bedeckt. Während der Silberne hin und wieder Probleme mit seinem Gerät zu haben schien, es schien nicht richtig zu funktionieren und musste durch sanftes Klopfen reaktiviert werden, beschloss Kiki, etwas zu unternehmen. Sie begann zu rennen und ignorierte Neferas Stimme, die ihr befahl, stehen zu bleiben. Ein einziger Sprung, ein Griff – und schon hatte sie das Gerät in der Hand. Als sie es an ihr Ohr hielt, stellte sie fest, dass es ein mehrsprachiges Übersetzungsgerät war, wie sie gehofft hatte.
Umgeben von den Käfern begann sie zu sprechen. „Wisst ihr, wir sind eine intelligente Spezies, vielleicht nicht so hoch entwickelt wie ihr, aber entwickelt genug, um bedrohlich zu sein zugegeben, aber wir sinds nicht, weit genug entwickelt, um so gut behandelt zu werden wie… wie…“, sie hielt inne. „wie ihr alle hier. Mit Respekt und Verständnis. Wir sind keine Gefahr!“
Eine Minute lang herrschte Schweigen, dann sprach der Silberne. „Ihr seid also keine Gefahr für uns? Warum tragt ihr alle die gleiche Kleidung, wie es Soldaten normalerweise tun? Außerdem, was habt ihr auf dem Raumschiff eines unserer vermissten Forscher gemacht? Und wo ist er, Kleines? Wir haben ihn zwei Monate lang vermisst, dann endlich sein Schiff gefunden und alles, was wir zurückbekommen, sind ein paar Menschen, die anscheinend Technologie übernommen haben, die ihnen nicht gehört!“ Der Silberne schien von Kikis Worten nicht beeindruckt zu sein, aber wenigstens konnten sie jetzt miteinander reden. Kiki seufzte. „Wir sind keine Soldaten, das ist die Uniform der Schule, die wir alle besuchen. Und wir waren auf einem Segelausflug, als wir etwas Seltsames entdeckten und beschlossen, es uns anzuschauen. Wer hätte gedacht, dass es ein Raumschiff ist? Meine Güte, wir wussten vorher nichtmal, dass es außerirdische Lebensformen gibt! Wir haben nicht versucht, irgendetwas zu stehlen, jemanden anzugreifen oder so. Und der einzige Plan, den wir im Moment haben, ist nach Hause zu unseren Familien zu kommen!“
Irgendetwas in Kikis Worten muss glaubhaft gewesen sein, denn nach diesem Ausbruch wurden die Kinder sofort wie Gäste behandelt, ein paar Fragen gestellt und danach wieder zurück zur Erde gebracht.
„Kiki, komm schon, willst du nicht endlich mal nach Hause zu deinen Eltern gehen, die du endlich wieder vereint hast?“ sagte Nefera zu ihrer Freundin, als sie wieder auf dem Deck des Schiffes, das ihre Schule war, standen und Kiki sich nicht vom Snblick der Aliens lösen konnte – und das schon seit gut einer Viertelstunde. Kiki sah den Schulleiter an, der ein Gespräch mit dem silbernen Außerirdischen führte, der sogar selber die Kinder zur Erde begleitet hatte.
„Ja, schon. Aber ich frage mich, wo dieser vermisste außerirdische Forscher abgeblieben ist, und außerdem, warum zum Teufel dachten sie, wir wären Soldaten? Ich meine, Militärschule und so weiter, ja, nicht weit weg. Aber woher zum Teufel wissen sie, dass wir so etwas haben und warum sie so viel Angst vor uns hatten, dass sie uns eingesperrt haben?“ fragte das Mädchen misstrauisch. „Ich sag dir, da ist irgendein Geheimnis dahinter, und ich hab da kein gutes Gefühl dabei.“
Hier gehts weiter zum nächsten Teil.
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